Die Ortsvereine der SPD

Die Ortsvereine sind die unterste Gliederung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Im internen Gebrauch werden sie auch als OV abgekürzt. Der Begriff Verein leitet sich aus der Geschichte der SPD ab, die in einer Zeit gegründet wurde, als politische Aktivitäten vor allem in Vereinen stattfanden. Die Begrifflichkeit des Ortsvereins haben auch den Sozialdemokraten nahestehende Organisationen wie die Arbeiterwohlfahrt übernommen.

Der Ortsverein stellt die Verbindung der Partei zur Basis dar. Hier wird keine große Politik gemacht, sondern lokale Politik. Im Ortsverein werden oft jene Themen besprochen, die die Menschen direkt betreffen, wie neue Kindergärten, ein Sportplatz oder Energiesparkampagnen. Dennoch ist der Ortsverein auch eine Verwaltungseinheit der Gesamtpartei. Viele Mitglieder treten über Ortsvereine der Partei bei, hier werden auch die Mitgliedsbeiträge gezahlt, von denen ein Teil an die Bundespartei abgeführt wird. Außerdem nehmen Mitglieder der Ortsvereine als Delegierte an regionalen Konferenzen und Versammlungen teil, in denen unter anderem Kandidaten für Parlamentssitze bestimmt werden.

Die Ortsverein geben sich eine Satzung, die sich meist an Vorlagen andere orientiert. In dieser werde zum Beispiel die Aufgaben festgelegt, wie zum Beispiel die Aufnahme neuer Mitglieder, die politische Willensbildung zu allen politischen Fragen, die Diskussion und Verabschiedung kommunalpolitischer Programme, die Koordination von Wahlkämpfen und anderen politischen Veranstaltungen, die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der lokalen Parlamentsfraktion und die Öffentlichkeitsarbeit. Manche Ortsvereine arbeiten auch sehr eng mit der Arbeiterwohlfahrt auf lokaler Ebene zusammen, oft sind deren Vorstandsmitglieder auch bei Ortsvereinssitzungen der Partei zugegen.

In Städten mit mehreren Stadtteilen können Abteilungen geschaffen werden, die dann die Interessen des jeweiligen Stadtteils vertreten und in der Regel auch einen voll funktionsfähigen Vorstand haben müssen.

Mit den Ortsvereinen hat die SPD heute das Ohr am Bürger, und immer häufiger meldet sich die Basis auch zu Wort – etwas, was lange Zeit von der Bundespartei vernachlässigt wurde, auch wenn die Geschichte der Partei eng mit der politischen Arbeit vor Ort verbunden ist.